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Location: Der Bunker

1999 fanden sich vier Musiker, um bei der Einfach-So-Show im BÜZ etwas Rock`n Roll unters Volk zu bringen. Noch am gleichen Abend wurde aus der losen Runde die Band „Halfmoon“. Ein Übungsraum musste her, eine schier unlösbare Aufgabe, denn der Film spielt nun mal in Minden, wo selbst die Kellerräume so flach sind, wie das kulturelle Angebot in Sachen Musik. Wo kann man laut sein, ohne seine Mitmenschen zu nerven? In einem Bunker…und den gibt es in Minden. Nach kurzer Recherche hatte ich den Schlüssel. Als ich in dem alten Gewölbe stand war klar, das ist nicht nur ein Proberaum, das ist der Live Club, Erlebnisgastronomie or what ever ...

Nur leider sah der Bunker von innen aus wie nach einem Bombenangriff.

Der erste Anlauf

Es sollte diesmal alles anders werden. Kein Ärger mit Nachbarn, kein illegaler Getränkeverkauf, keine Ruhestörungen usw., denn Music is not a crime, Ian weiß wovon ich spreche und mittlerweile auch die Jungs vom Papagei. Eine Bauvoranfrage wurde gestellt und prompt ein Jahr später positiv beantwortet. Allerdings mit einer Liste von Auflagen, die mich und Minden endlich wieder in den gewohnten Dornrösschenschlaf katapultierten. Ich erspare euch die Einzelheiten.

Jetzt geht es los

Unser Motorradclub verlor sein Clubhaus in der Petersilienstrasse. Ich begeisterte die Jungs für den Bunker. Mit dem Live Club hat es so nicht geklappt, aber ein privates Clubdomizil im Bunker währe ja wenigstens ein Anfang.

Aber dann passierte etwas, womit wohl (fast) niemand gerechnet hatte. Die Freunde vom Club legten sich dermaßen ins Zeug, das ich sie fast nicht wieder erkannte. Der Bunker hatte sie in seinen Bann gezogen,. Ein knappes Jahr glich alles einer Grossbaustelle, es war Wahnsinn, der Bunker hatte nicht nur optisch sondern auch technisch alles, was auch für eine öffentliche Begegnungsstätte gefordert war.

„Wir brauchen da nur ausfegen …“ werde ich noch heute lachend von den Membern zitiert, wenn wir von der „Bunkerbaustelle“ sprechen.

Der zweite Anlauf

Der bereits im ersten Anlauf gescheiterte Weg der schriftlichen Bauanfrage schien mir mittlerweile nicht mehr wirklich Erfolg versprechend, daher ging ich nun direkt zum damaligen Bürgermeister Korte und schilderte ihm die Situation.

Jetzt dauerte es nicht wieder ein Jahr sondern nur eine Woche, und alle beteiligten Genehmigungsbehörden trafen sich im Bunker. Von da an zog man an einem Strang , die Stadt arbeitete an einer Genehmigung. Und hier ist das Ergebnis:

Minden hat einen einzigartigen Veranstaltungsort, der mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Warum nicht gleich so?